Leben und Arbeiten im Ostseebad Sellin

Zwischen Tomahawk-Steak und Strandkonzert
Vivian und Leonie Heise

Kontrastreich beschreibt das Bild ziemlich gut, welches sich dem Besucher eröffnet, wenn er das Restaurant der Selliner Seebrücke betritt: Tradition trifft Moderne, Schnörkel rahmen zeitgemäß angerichtete Teller, Jugendstil trifft hier auf jugendlich. Zwischen den hölzernen Treppen im Kaiserpavillon und den bunten Deckengemälden im Palmengarten, in Sichtachse mit den historischen Fotografien der Sommerfrische und flanierenden Badegäste von Einst und stehend über der beständigen Welle unter ihnen, bewegen sich ebenso standhaft Vivian (22) und Leonie (17) Heise.

Coole Bräute, die wissen, was sie wollen.

Lebensfrohe junge Damen, die motiviert und munter durch ihr Revier fegen. Fleißige Mädels, die ihre Arbeit und Sellin lieben. »Mit unserer Mama Jana und unseren Geschwistern sind wir am 14. Februar 2014 aus Magdeburg weggezogen und wählten Sellin zu unserer neuen Heimat. Willi (gemeint ist Betriebsleiter Wilhelm Wolf, selbst erst 33 Jahre jung und seit 9 Jahren Chef der Seebrückenbande) und Mama kannten sich zufällig und dann war irgendwie klar, dass wenn eine Lehre, dann hier. 2016 haben wir hier ganz entspannt auf der Terrasse den Ausbildungsvertrag unterzeichnet und hatte drei tolle, sehr lehrreiche Jahre«, erzählt Vivian.

»Nach einem Jahr wollte ich aber zurück zur Familie.«

Danach habe sie mal kurz andere gastronomische Luft in Binz geschnuppert. »Nach einem Jahr wollte ich aber zurück zur Familie.« So nennt Vivian das Team der Selliner Seebrücke. Denn, so sei es in dieser besonderen Location nun einmal: Wohlwollen, Zusammenhalt und Unterstützung bestimmen das Miteinander und prägen das junge Team. »Es ist so abwechslungsreich. Die verschiedenen Reviere, der Pavillon auf der Promenade, der Imbiss hinten auf der Brücke. Ich werde hier gefördert und gefordert. Möchte vorankommen. Meinen Ausbilderschein habe ich gerade erst gemacht. Durch die Hochzeiten bei uns und Events der Kurverwaltung am Strand lernen wir immer etwas dazu. Wir haben super Produkte, eine wirklich schöne Karte. Die bringen wir gern an den Gast. Jetzt ist sie gerade neu. Wir haben als Besonderheit Tomahawk-Steak vom Simmentaler Rind für zwei Personen mit 1.200 Gramm Rohgericht auf frischem Gemüse der Saison und Beilage nach Wahl oder auch eine feine Fischplatte für zwei«, erzählt die hübsche Blondine, quirlig wie sie jeder im Ort kennt.

Willi ist ein toller Chef.

Neben ihr sitzt Leonie und bestellt sich mit einem kessen Spruch bei der lieben Kollegin einen Latte. Im Alter von 15 Jahren hat sie schon ausgeholfen, zum Beispiel im Backstagebereich beim Selliner Sommer Open Air mit Wincent Weiss. Seit einem Jahr ist sie nun in der Ausbildung. »Willi ist ein toller Chef. Er geht auf unsere Wünsche ein. Wenn ich Schule habe, ist wirklich frei. Meine Schwester ist hier und mit den Kollegen ist es immer lustig. Wir sind ein 25-köpfiges junges, internationales Team. Wir fahren gemeinsam als Betrieb weg oder treffen uns auch privat. Gehen selbst essen auf der Insel oder schwimmen im AHOI!Rügen. In unserer Freizeit gehen wir mit allen Hunden an den Strand und treffen hier Familie. Im Jugendclub und auf der Skaterbahn habe ich vor der Ausbildung viel Zeit verbracht und nette Leute getroffen«, sagt sie.

Die Ostsee – ihr ständiger Begleiter

Sie ähnelt ihrer großen Schwester. Nicht nur optisch. Sie ist kommunikativ, offen, selbstsicher. Eigenschaften, die für eine Restaurantfachfrau von Vorteil sind. Verschieden jedoch ihr Geschmack, wenn es um die Sorte des leckeren Giovanni L. Eises geht, welches auf der Seebrücke ausgekellt wird. Während Leonie auf »Mamas Teigschüssel« schwört, nascht Vivian lieber ein Himbeereis. Leonie arbeitet am liebsten im Kaiserpavillon, Vivian liebt den Sommer auf der Terrasse. Und immer haben sie dabei die Ostsee im Blick, ihren ständigen Begleiter. Das Brückenhaus ihr Schutz. Ihre Heimat.

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